Woltersdorfer Schleuse

 

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Betriebszeiten der Woltersdorfer Schleuse

(veröffentlicht im Elektronischen Wasserstraßen-Informationsservice (ELWIS) der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes)

 

Die Schleuse Woltersdorf verbindet die Rüdersdorfer Gewässer mit der Spree und dem Rest der Welt.

Die Besiedelung von Woltersdorf und der spätere Bau der Woltersdorfer Schleuse, zwischen Kalk- und Flakensee, sind eng mit dem Rüdersdorfer Kalksteinabbau verknüpft. Die natürlichen Kalksteinvorkommen sind einmalig in Deutschland. Sie werden seit ca. 750 Jahren gebrochen, gebrannt und zur Gewinnung von Baumaterial verwendet. Die günstige Lage an schiffbaren Gewässern vereinfachte den Transport enorm.

Das Brandenburger Tor, Schloss Sanssouci in Potsdam, das Berliner Olympiastadion und viele weitere bedeutende Bauwerke in Berlin und Brandenburg haben eines gemeinsam: Sie wurden mit Kalkstein aus Rüdersdorf gebaut, der über die Woltersdorfer Schleuse angeliefert wurde.

Das im Jahre 1559 errichtete erste Stauwerk zur besseren Befahrbarkeit der Gewässer, verfiel im dreißigjährigen Krieg. Erst 1640 wurde das Stauwerk, welches bisher nur ein Schiffsdurchlass war, durch eine Kammerschleuse ersetzt.

Ein jährliches Schiffsaufkommen von ca. 15.500 Schiffen um 1850 veranlasste die Verbreiterung und Vertiefung des Kanals zwischen Mühlenteich und Kalksee und den Bau einer neuen Schleusenanlage. 1882 fertig gestellt, maß diese 7,55 m Breite und 46,50 m Länge, was schon bald nicht mehr ausreichte und 1893 einer Verlängerung auf 67 m bedurfte.

Erst in den Jahren 1957 bis 1959 waren dann wieder weitere Ausbaumaßnahmen erforderlich. Der Kanal erhielt durch Ausbaggern eine Abladetiefe von 1,85 m und parallel dazu entstanden drei neue Brücken.

Die Straßenbrücke über die Schleuse, bis 1959 eine Holzbrücke mit einer zweiteiligen Klappkonstruktion und mechanischem Hubantrieb, ersetzte man durch eine einfache Klappbrücke mit hydraulischem Antrieb. Auch die 1959 noch vorgelagerte Fußgängerbrücke wurde in eine Fußgängerbrücke in Stahlkonstruktion, die das Überqueren der Schleuse selbst bei hochgezogener Klappbrücke ermöglicht, umgebaut. Im Umfeld der Schleusenanlage gab es im gleichen Jahr ebenfalls noch Erweiterungen. Das Errichten einer Bootsschleppe zwischen Schleuse und Wehranlage ermöglichte kleinen Booten, per Hand, mit einem Bootswagen auf einer Slipanlage vom Kalksee zum Flakensee gezogen zu werden, ohne durch die Schleuse zu müssen.

Eine Grundinstandsetzung der Schleuse sowie der Strassen- und Fußgängerbrücke war erst wieder in den Jahren von 1998 bis 1999 nötig.

Ein Neubau der Wehranlage wurde im Jahr 2002 erforderlich und zwischen 2006 und 2007 kam dann noch die Erneuerung der Steganlage für die Bootsschleppe dazu.

Die Schleuse ist jetzt 65,36 m lang und 8,60 m breit. Sie bewältigt einen Höhenunterschied von 2,10 m. Die Schleusenzeit dafür beträgt ca. 15 Min.

Die früher zur Abwicklung der Transporte aus den Kalksteintagebauen errichtete Schleuse ermöglicht noch heute den in Rüdersdorf ansässigen Firmen, z. B. dem Zementwerk, Transporte von Massengütern auf dem Wasserwege abzuwickeln. Aber auch Sportbooten und Ausflugsverkehr die Möglichkeit gegeben, die Verbindung zu nutzen.

 

Quelle:

www.verschoenerungsverein-woltersdorf.de

www.museumspark.de