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Gesundheitsschutz


Kurzinformationen

 
Eichen-Prozessionsspinner (Thaumetopoea processionea L.)

 

Allgemeines

Der eigentlich unauffällige heimische Schmetterling sorgt in den letzten Wochen in der Öffentlichkeit wieder für Aufmerksamkeit: Die Härchen der Raupen des Nachtfalters sind giftig und können bei Kontakt mit der Haut zu allergischen Reaktionen in Form von Ekzemen oder beim Einatmen zu Asthma führen. Auch die Region Brandenburg-Berlin ist von der zunehmenden Vermehrung der Art betroffen, allerdings ist der Landkreis Oder-Spree bisher weitestgehend verschont geblieben.

Im Gemeindegebiet Woltersdorf gibt es aktuell (bis zum 24.05.2013) keine bestätigte Sichtungen der Tiere, welche sich zurzeit im Raupenstadium befinden würden.

 

Merkmale und Lebensweise

 

Der Nachtfalter kommt im Land Brandenburg fast ausschließlich an Eichen vor. Dabei bevorzugt er die Stiel-Eiche und die Trauben-Eiche, seltener die Rot-Eiche. Man findet ihn hauptsächlich an warm-trockenen Standorten mit lichten Eichenwäldern, Einzelbäumen, Alleen oder Waldrändern. Die Schmetterlingsart schwärmt von Ende Juli bis Anfang August. Die Raupen sieht man in größeren Gruppen am betroffenen Baum aneinandergereiht (prozessierend) oder in den Gespinstnestern (Sammel- oder Schlafplätze) mit dem Eichenaustrieb Anfang Mai. Die namensgebenden „Prozessionen“ kann man abends (auf dem Weg zu den Fraßplätzen) und morgens (auf dem Weg zu den Schlafplätzen) beobachten. Gespinstnester, welche auch zur Verpuppung dienen, können selbst im Winter noch als feste Gebilde aus Spinnfäden im Baum bestehen bleiben. Verwechslungen mit zahlreichen anderen Arten bestehen sehr häufig, darunter befinden sich beispielsweise der Schwammspinner, der Eichenwickler, der Kleine- und Große-Frostspanner oder Kiefern-Prozessionsspinner.

 

Vorsichtsmaßnahmen beim Auffinden

 

Ab dem zweiten bis dritten Raupenstadium bilden sich an den Tieren Brennhaare, welche dann auch in den Nestern vorkommen und für Menschen sowie Tiere bei Kontakt giftig sein können. Die allergischen Reaktionen können bei Berührung mit der Haut oder Einatmen individuell sehr unterschiedlich ausfallen.

Daher gilt:

- Prinzipiell befallene Gebiete meiden

- Raupen und Nester nicht berühren

- Sensible Hautbereiche wie Arme, Beine und Hals schützen

Bei möglichem Kontakt die Kleidung sofort wechseln und den Körper abduschen

Zeigen sich allergische Reaktionen sollte ein behandelnder Arzt oder Hautarzt aufgesucht werden

 

Hinweise zu Meldungen und Umgang mit dem Eichen-Prozessionsspinner

 

Meldungen zu Funden des Eichen-Prozessionsspinner sollten in der Gemeindeverwaltung Woltersdorf beim SG Landschaftspflege/ Stadtwirtschaft Herrn Ohlrich (Tel.03362/5869-61) oder alternativ beim Ordnungsamt erfolgen.

Dabei sind folgende organisatorische und gesundheitliche Hinweise zu beachten:

- Die Meldung einer Sichtung und eines Befalls führt nicht zwangsläufig zu einer Beseitigung. Ihre Information ist dennoch wichtig, denn diese wird zu der Kartierungsstelle an das Landeskompetenzzentrum Forst Eberswalde (LFE) gemeldet. Das LFE kartiert die Verbreitung des Nachtfalters im Land Brandenburg.

- Grundstückseigentümer sind generell für die Bekämpfung des Eichen-Prozessionsspinners selbst zuständig. Es liegt dementsprechend in der Eigenverantwortung des jeweiligen Grundstückeigentümers, eine Fachfirma zur Bekämpfung der Schädlinge zu beauftragen.

- Eine Beseitigung an öffentlichen Orten erfolgt nach Vorgaben des Gesundheitsamtes oder aus Gründen des Arbeitsschutzes nur in sensiblen Arealen.

- Die Verhältnismäßigkeit des Beseitigungsaufwandes muss allgemein betrachtet werden, denn auch andere Organismen rufen eventuell höchst allergene Belastungen für den Menschen hervor, so z.B. Birken, Ambrosia, Wespen, Hornissen u.s.w.

- Eine gesetzliche Verpflichtung für die Beseitigung besteht derzeit nicht.

 

Für weitere Informationen gibt es auf der  eigens eingerichtete Internetseite des Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg unter: http://www.mil.brandenburg.de

 

(Quelle: Informationen Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft Brandenburg/ LFE)           


Ansprechpartner

Frau Franke
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Telefon (03362) 5869-33
Telefax (03362) 5869-75